Grünteeliebhaber erwarten diese Zeit des Jahres mit besonderer Spannung: Denn im Frühling steht in Japan die erste Grünteeernte an. Jetzt verarbeiten die Teebauern die Grünteeblätter zum sogenannten Shincha Tee. Er zeichnet sich durch absolute Frische und besondere Inhaltsstoffe aus. In Japan gilt Shincha als bester Tee überhaupt. Er wird traditionell am 88. Tag nach Frühlingsbeginn gepflückt und der Verkauf startet mit Beginn des japanischen Kirschblütenfestes. Die Verkaufszeit ist nur sehr kurz, da relativ wenig Shincha produziert werden kann. Doch weshalb ist das so? Eine unserer Teebauern aus Japan, Familie Mazumoto, die auch Shincha Tee anbieten Eine unserer Teebauern aus Japan, Familie Mazumoto, die auch Shincha anbieten © Marimo Teeraum Shincha – der japanische Frühlingstee Shincha Tee ist japanisch und bedeutet übersetzt nichts Anderes als neuer Tee. Die Erste Ernte nach den Wintermonaten wird in Japan zelebriert und die große Nachfrage und das geringe Angebot ziehen auch einen entsprechend höheren Preis nach sich. Die kurze Verfügbarkeit des Shincha tut ihr Übriges. Dieser Tee soll besonders nährstoffreich sein, was ihn besonders gesund und auch schmackhaft macht. Herstellung von japanischem Shincha Tee Ist von Shincha Tee die Rede, ist die erste Pflückung des japanischen Sencha Tees gemeint. Bei der Teeernte wird sehr behutsam vorgegangen und der Teebauer erntet an einem oder zwei sonnigen Tagen nur die ersten kräftig grünen Triebe der Teepflanze. Die meisten Sencha-Tees werden werden als sogenannte Rohtees (Aracha) in Kühlhäusern gelagert und erst dann weiter verarbeitet. Den jungen Shincha hingegen verarbeiten die Teebauern direkt nach der Ernte bis hin zu gebrauchsfertigem Tee. Am Ende besitzt er noch etwa einen Feuchtigkeitsgehalt von bis zu 5%. Die Restfeuchte dient dem Erhalt der Frische, verringert aber deutlich die Haltbarkeit des Tees. Damit wir in Europa diese Frische auch genießen können, ist der Shincha ein Flugtee wie zum Beispiel der indische Darjeeling first flush. Würde man den Tee, wie sonst üblich, über den Seeweg verschicken, verlöre er norm an Qualität und Geschmack. So wird der Tee preislich etwas teurer, aber kommt auch frisch bei uns Teegenießern in Europa an. Was macht die exzellente Qualität des Shincha aus? Der japanische Shincha gilt als einer der besten in der gehobenen Klasse der Grüntees. Nicht nur, weil die Jahresproduktion sehr klein ist. Vom Geschmack her ist er der Tee, der von allen Ernten am meisten zu bieten hat. Traditionell wird Shincha von der Sencha-Pflanze gewonnen, mittlerweile wird selten auch Gyokuro zur Herstellung verwendet. Die Erntemenge des Shincha ist sehr begrenzt und der Verkaufszeitraum liegt im Gegensatz zu anderen Tees in Japan auch nur zwischen Anfang/Mitte April und Mitte/Ende Juli. Die besonders hochwertige Qualität dieses Tees liegt darin, dass sich die Teepflanzen seit der letzten Teeernte im Spätsommer erholen konnten. Während des der Winterzeit nimmt sie viele Nährstoffe auf. Diese aromatragenden Stoffe reichern sich in den jungen Trieben an. Genau diese Knospen und jungen Blätter verarbeiten die japanischen Teebauern zum Shincha. Dieser Tee punktet durch hohen Nährstoff- und Aromengehalt. Die höhere Feuchtigkeit verstärkt die Nährstoffdichte, die für ein frischeres Geschmackserlebnis verantwortlich ist. Zusätzlich steigern diese Eigenschaften die gesundheitliche Wirkung des Shincha-Tees. In diesem Video sehen Sie übrigens, wie unsere Shinchas vor der Ernte direkt auf dem Feld aussehen. Gedreht direkt bei einem unserem Teebauern, Shutaro Hayashi, in Kirishima. Beeindruckend, oder?